Kinder lachen etwa 400 Mal am Tag. Erwachsene nur rund 15 Mal. Gerade wir Deutschen sind nicht gerade bekannt dafür, vor Humor und guter Laune nur so zu sprudeln. Dabei spielen sich bei jedem Lachen zahlreiche positive Effekte in unserem Körper ab. Das Zwerchfell wird in Bewegung gesetzt und massiert Leber, Galle, Milz und den Magen-Darm-Bereich. Der Puls wird beschleunigt und der Kreislauf aktiviert. Gleichzeitig wird der Ausstoß von Adrenalin verlangsamt und die Produktion zahlreicher positiver Stoffe im Blut angeregt.
Sie führen also automatisch einen gesünderen Lebensstil und haben damit einhergehend ein deutlich geringeres Krankheitsrisiko.
Das bestätigt auch eine Untersuchung aus den USA. Die Wissenschaftler der Universitäten in North Carolina und Colorado nutzten dazu Daten verschiedener Quellen, anhand derer sie den Zusammenhang zwischen Glück und Sterblichkeit untersuchten. Insgesamt werteten sie die Daten von mehr als 30.000 Menschen über einen Zeitraum von fast drei Jahrzehnten aus.
Zusammengefasst kommen sie zu dem Ergebnis: Je glücklicher Menschen sind, desto länger leben sie. Im Vergleich mit unglücklichen Menschen haben sie ein um 14 Prozent niedrigeres Sterblichkeitsrisiko. Dabei bezogen die Forscher auch mit ein, ob die Menschen in einer Partnerschaft lebten und wie sie sozioökonomisch gestellt waren. Das Überraschende: Unabhängig von diesen Faktoren verlängert Glück und Zufriedenheit die Lebenserwartung. Darum fordern die Autoren abschließend: „Zusätzlich zur Verbesserung des wirtschaftlichen Lebensstandards der Bevölkerung, des Zugangs zu medizinischer Versorgung und eines gesunden Verhaltens sollten politische Entscheidungsträger überlegen, wie sie Menschen glücklich machen können (…) Glück kann einen Weg zu einem angenehmeren und längeren Leben bieten.“
Dem kann ich mich nur anschließen. Vielleicht sollten wir uns alle etwas häufiger einmal daran erinnern, was Glück eigentlich bedeutet. Theodor Fontane hat das bereits 1894 in „Effie Briest“ sehr treffend zusammengefasst. Für mich haben seine Worte bis heute nichts an ihrer Gültigkeit verloren:„Das Glück, wenn mir recht ist, liegt in zweierlei: Darin, dass man ganz da steht, wo man hingehört, zum zweiten und besten in einem behaglichen Abwickeln des ganz alltäglichen, also darin, dass man ausreichend geschlafen hat und dass einen die neuen Stiefel nicht drücken. Wenn einem die 720 Minuten eines zwölfstündigen Tages ohne besonderen Ärger vergehen, so lässt sich von einem Tage unter einem glücklichen Stern sprechen.“
Dieser Artikel erscheint auch in der Kolumne „Gesund mit Diehm“ auf www.gesuendernet.de, die Prof. Dr. Curt Diehm wöchentlich schreibt.